Preisträgerin 2002
Sandra Maischberger
Auszug aus der Laudatio von Helmut Ahrens
„Es ist diese Professionalität Sandra Maischbergers, die den Brückenschlag
zwischen den Ungleichen ermöglicht, die sich immer und immer wieder in den
Interviews der Maischberger beobachten lässt. Sandra Maischberger ist
ihrem Gegenüber nah, ohne sich vereinnahmen zu lassen, nie kommt es zum
Schlagabtausch, höchstens mal zur schnellen Frage, sie bleibt souverän,
ist ruhig, und beweist ein ums andere Mal große Detailkenntnis. Kritik
wird kompetent vorgetragen. Unabhängigkeit muss nicht formuliert werden,
sie ist spürbar. Und noch eines zeichnet sie aus, Fairneß. Es wird auch
hart gefragt, wenn nötig. Es wird auch nachgehakt, wenn’s sein muss. Nie
aber geht die journalistische Neugier so weit, dass ein Mensch verletzt
wird.
Indiskretionen sind genauso wenig Maischbergers Sache wie die Aufdeckungen
des Boulevard. Sandra Maischberger geht es um den ganzen Menschen.
Um diese Freiheiten zu nutzen brauchte es nicht wenig an journalistischen
Gaben: Von ihrer Unabhängigkeit, Souveränität, ihrem Gefühl für Fairneß,
der zielgerichteten Neugier, dem Gespür für die Persönlichkeit eines
Gegenübers war schon die Rede, nicht aber vom Sprachgefühl Sandra Maischbergers.
Die Fernsehgespräche Sandra Maischbergers, kämpfen gegen diese
Oberflächlichkeit. Sie zeigen hinter dem politischen Geschehen, der
trockenen Nachricht, den Menschen. Sie vertrauen auf die Aussagekraft
einer Persönlichkeit und verlieren sich doch nie in Vertrauensseligkeit.
Sie vertiefen das Gelesene und Gehörte und sie führen vor Augen, dass in
der tätigen Welt das Wirken eines Mannes, einer Frau, noch immer Gewicht
haben kann.“